Mittwoch, 23. September 2015

Eschlkam als kultursinnige Marktgemeinde präsentiert

Hier ein Text aus der örtlichen Presse, den uns Maximilian Riedl zur Verfügung stellt:
 
Von Furth im Wald über den südlichen Wanderwegteil entlang des Drachensee und über Kleinaign wanderte unter den Motto „Literatur in Wanderstiefeln" am Mittwochvormittag bei durchwachsenem Wetter nach Eschlkam. Rund zwei Dutzend Teilnehmer des Verbandes deutscher Schriftsteller in ver.di (Regionalgruppe Ostbayern) hatten sich unter Leitung von Dr. Marita A. Panzer (Regensburg) und in Begleitung von Rektor a.D. Max Riedl (Waldschmidtschule Eschlkam) bei böigem Wind und leichtem Regen auf den sieben Kilometer umfassenden Wanderweg gemacht.

Bei dieser Dichter-Wanderung von Furth im Wald nach Eschlkam stellte Rektor a.D. Max Riedl den wandernden Poeten den Stachesrieder Rainer Franz Teuschl vor, indem er aus Teuschls Gedichtband „Westwindzone" (edition lichtung) las. Teuschl, 1967 in Furth im Wald geboren, aber in Stachesried aufgewachsen und in der Marktgemeinde Eschlkam zur Schule gegangen, später in Regensburg lebend, veröffentlichte parallel zu seinem Studium der Rechtswissenschaft und der Verwaltungswirtschaft in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien Gedichte, die 2002 in dem oben erwähnten Sammelband Westwindzone erschienen. Teuschl erhielt 1991 (wie vor ihm schon Harald Grill) den Würzburger Literaturpreis, 1993 den Sudetendeutschen Förderpreis für Literatur und 1995 den Preis Diploma die Merita Speziale dei Concorso Internationale di Poesia. Auch die Waldschmidtschule habe sich mit dem ehemaligen Waldschmidtschüler beschäftigt: Die damalige Lehrerin und heutige Rektorin Maria Meiller gestaltete im Computerunterricht der Sechstklässler vor einem Jahrzehnt Teuschls Gedichte mit den Sechstklässlern mittels Schriftbild und Grafik nach.

Im Gasthof zur Post erwartete 2.Waldschmidt-Vereinsvorstand Xaver Penzkofer die Literaten und erläuterte an ausgesuchten Beispielen Leben und Wirken des Maximilian Schmidt genannt Waldschmidt (1832-1919), einen der meistgelesenen Literaten seiner Zeit. Der Waldschmidt war nicht nur Soldat und später ein erfolgreicher Schriftsteller und Lieblingsautor von König Ludwig II., sondern ein großer Förderer der Bayerwaldes, den er den Lesern in den bayerischen Großstädten durch seine Erzählungen näher brachte. Für Tourismus im damaligen Armenhaus Bayerns setzte sich der Waldschmidt ein.

In seinem Trinkspruch vor Beginn des gemeinsamen Mittagessens freute sich Bürgermeister Josef Kammermeier darüber, dass man Eschlkam als Zwischenstation der Wanderung von Regensburg nach Pilsen ausgesucht habe. Kammermeier wies auf den Kunstwanderweg und die Kunstpyramide in Stachesried hin, die das Kulturinteresse der Marktgemeindebürger illustrieren würden. Auch freue es ihn, dass die Literaten-Wandergruppe mit Teilnehmern von Tschechien, Irland und der Mongolei sowie von deutschen Teilnehmern auch außerhalb Ostbayern besetzt sei, bevor er sie zur Weiterreise mit den Pferdewagen über Gaishof und die Grenze nach Mrákov verabschiedete. Von dort ging es zu Fuß weiter nach Tlumacov und Domazlice/Taus, wo am frühen Mittwochabend in der Bibliothek Bozena Nemcova eine Dichterlesung stattfand.

Text und Fotos: Maximilian Riedl





2.Waldschmidtvereinsvorstand Xaver Penzkofer (links) stellt der Dichtergruppe das Waldschmidtmuseum vor uns erläutert Leben und Wirken des Waldschmidt (1832-1919).

Bürgermeister Josef Kammermeier (rechts) verabschiedet die wandernden Literaten mit Dr. Marita Panzer an der Spitze, die sich vom Georg Pongratz mit dem Pferdewagen über die Grenze bringen lassen.

Die Literaten-Wandergruppe nach rund zweistündiger Wanderung in Kleinaign kurz vor Eschlkam.

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